Öffentliche Führung Onkologie
Mittwoch, 8. Januar, 17.30 bis 18.30 Uhr - Ohne Anmeldung
VERENA JÄSCHKE
"Das unkomplizierte Eintreten im Notfall - ohne Wartezeit - erlebte ich sehr angenehm
in der Stress-Situation, die ein Notfall bedeutet.“ (aus einer aktuellen Rückmeldung)
„Sie war sehr dankbar für meine Aufklärung und Erläuterungen“, berichtet mir Pieter Wildervanck von einer Patientin, die kürzlich durch ihn im Walk-in behandelt wurde, und ergänzt, dass sie gern bereit sei, mit mir darüber zu sprechen.
Ich verabrede mich also mit der Patientin, nennen wir sie Frau Müller*, und bin sehr gespannt, was sie über den vor kurzem eröffneten Walk-in zu berichten weiss. Sie begrüsst mich mit einem strahlenden Lächeln und bestätigt, dass ich zum richtigen Zeitpunkt komme, ihr ginge es jetzt wieder sehr gut.
Frau Müller erzählt mir ausführlich von ihren Erlebnissen. Dabei erwähnt sie mit keinem Wort ihre Erkrankung, und ich frage auch nicht nach der Diagnose. Vielmehr bin ich daran interessiert zu hören, wie sie ihren Notfallaufenthalt in der Klinik erlebt hat. „Ich habe es als sehr angenehm empfunden, dass ich direkt vom Garten aus zum Notfall konnte, es ist ein einfacher Zugang“, berichtet Frau Müller. „Das grosse Fenster direkt zum Garten macht den Raum sehr hell, und die angenehme Atmosphäre trägt viel dazu bei, dass man sich mit seinen Sorgen nicht alleingelassen fühlt.“
Die Aufnahme durch das Sekretariat hat sie als sehr freundlich und kompetent empfunden. „Es ging alles unglaublich schnell“, meint sie begeistert. „Schon hier hatte ich den Eindruck: Es funktioniert.“
Einen Notfall plant man nicht. Man geht auf den Notfall, weil man akute Beschwerden hat und Hilfe benötigt. Bei Frau Müller riefen solche Beschwerden eines Nachts Ängste hervor. „Wenn da etwas ist, was man nicht kennt, ist es als bedrohlich erlebbar“, beschreibt sie ihre Gefühle.
Da sie schon zwei Tage vorher Beschwerden hatte und diese dann nachts deutlich zunahmen, war ihr klar, dass sie sich gleich morgens auf dem Notfall melden würde. Sie hatte für den Nachmittag eigentlich einen Telefontermin bei ihrem Hausarzt. Sie habe dann dort in der Praxis angerufen. Nachdem sie ihre Symptome geschildert hatte, wurde ihr durch die Hausarztpraxis empfohlen, sich gleich auf dem Notfall zu melden.
Frau Müller hat zunächst dort angerufen, um sicherzugehen, dass sie an den richtigen Ort geht. Sie kam bisher immer nur als Begleitung in Kontakt mit dem Notfall der Klinik und erinnerte sich an den eher komplizierten Weg auf die Station. Umso mehr freute sie sich nun, dass alles so einfach ablief.
Die Praxisassistentin im Walk-in nahm die persönlichen Daten von Frau Müller auf und prüfte die Vitalzeichen, also Blutdruck, Temperatur und Sauerstoffsättigung. Anschliessend holte der Oberarzt des Walk-in, Pieter Wildervanck, Frau Müller in sein Sprechzimmer. „Ich habe mich sehr gut aufgehoben gefühlt und ganz schnell das Vertrauen gespürt, dass ich bei ihm richtig bin“, erinnert sich Frau Müller. Es war für sie erlebbar, dass der Arzt alles abklärte, was notwendig war. „Wenn ein Organ betroffen ist, dann hängt dies ja mit anderen zusammen. Der Arzt hat alles Zusammenhängende untersucht, also auch die Organe getestet, die mit dem zusammenhingen, weshalb ich den Notfall aufgesucht hatte. Das hat mir Sicherheit gegeben.“ Und sie ergänzt: „Für mich war wichtig zu erfahren, dass die Symptome bei meinen aktuellen Beschwerden, die ich so noch gar nicht gekannt habe, ‘normal’ sind. Ich bin kein ängstlicher Mensch, aber seine Ausführungen haben mich beruhigt.“
Der Arzt habe ausführlich mit Frau Müller besprochen, welche Symptome zur Erkrankung gehören. Sie ist überzeugt, dass ein Schulmediziner ganz klar sofort ein Antibiotikum gegeben hätte. In ihrem Fall empfahl Pieter Wildervanck aufgrund der Untersuchungen ein anderes Vorgehen. Besonders angetan ist Frau Müller davon, dass er am Nachmittag bei ihr anrief und bestätigte, dass die Vorgehensweise ohne Antibiotikum richtig war. „Bei den Bakterien, die die Ursache für meine Beschwerden waren, gibt es eine so hohe Resistenz, dass ein Antibiotikum nicht sinnvoll gewesen wäre.“
Frau Müller ergänzt, bei der Konsultation am Vormittag habe ihr der Arzt die Perspektive aufgezeigt und erklärt, wie der weitere Verlauf der Erkrankung zu erwarten sei. Dadurch fühlte sie sich gut orientiert. Eine weitere Beruhigung war auch, dass der Arzt ihr zum Abschied mit auf den Weg gab: „Wenn etwas ist, was Sie beunruhigt, melden Sie sich gleich.“ Das war in ihrem Fall zwar nicht notwendig, aber es war für sie gut zu wissen, dass sie sich hätte melden können. Sie ist ganz sicher, dass sie dann eine Antwort bekommen hätte.
Innerhalb einer Stunde war Frau Müller bereits wieder daheim, inklusive dem Besuch in der Apotheke, um die verordneten Medikamente zu holen. Sie bewertet das zügige Vorgehen positiv und betont, dass sie sich nicht „abgefertigt“ , sondern gut umsorgt gefühlt habe. Zur Schnelligkeit beigetragen habe sicher auch, dass sie gleich frühmorgens auf den Notfall ging und in dem Moment kein anderer Patient dort war. „Ich habe mich sehr gefreut, dass es so abgelaufen ist. Auch will ich meine erfreulichen Erfahrungen gern mit anderen Menschen teilen.“
Frau Müller schildert mir zudem ihre Erinnerung an frühere Notfallbesuche: „Ich hatte schon mehrfach jemanden auf die Notfallstation begleitet. Die persönliche Betreuung war dort auch gut, aber allein der lange dunkle Flur – da fühlte ich mich doch eher verloren. Es hat auch immer deutlich länger gedauert, was verständlich ist bei einem ganzen Stationsbetrieb.“ Zum Abschied betont Frau Müller noch einmal: „Der direkte Zugang ist einfach gut, ich weiss sofort, an wen ich mich wenden muss.“
*Name der Patientin geändert
„Unfassbar, wie höflich alle Begegnungen waren! Ganz lieben Dank!
Man spürt hier nicht eine beklemmende Spitalatmosphäre, sondern vom ersten Moment
fühlt man sich wohl und geborgen und kann sich entspannen.
Ich hatte einen sehr guten Eindruck und wüsste nicht, was man noch besser machen könnte!“
(aus einer aktuellen Rückmeldung)