Natürlich hat die Ernährung einen bedeutenden Einfluss auf Gesundheit und Wohlbefinden. Das Essen stellt deshalb in der Klinik Arlesheim einen wesentlichen Bestandteil der Behandlung dar. Die Menüs sind nicht nur gesund, sondern sollen auch die Lust am Essen fördern.
«Die Nahrung muss alles enthalten, was man als Substanz braucht», sagt Philipp Busche, Chefarzt Innere Medizin, zum Thema «Gesunde Ernährung». Zunächst ist die Qualität der Nahrungsmittel wichtig, also möglichst biologisch und ohne belastende Pestizide. Kriterien, die die Klinik Arlesheim berücksichtigt: Es werden vorwiegend Demeter- Gemüse und Nahrungsmittel aus biologischem Anbau verwendet, zudem wird regional eingekauft. Des Weiteren ist die seelische Dimension wichtig: Essen muss Freude machen und den Menschen seelisch aufbauen. Dafür sorgen in der Küche der Klinik Arlesheim unzählige Gewürze und Kräuter, die eine Raffinesse beim Geschmackserlebnis garantieren. Es sind mindestens vierzig Gewürze, wie Küchenchefin Sabine Hagg verrät – darunter auch viele selbst hergestellte Mischungen wie zum Beispiel Wacholder-Kamillensalz oder Fenchel, Kreuzkümmel und Rosenblüten oder Gomasio (gerösteter Sesam mit Meersalz). Dazu kommt die individuelle Komponente: Der Menüplan muss zur Person passen und zum momentanen Gesundheitszustand, aber auch zu Unverträglichkeiten oder Allergien. Bei der Zubereitung wird mit wenigen Verarbeitungsschritten gearbeitet, damit die ganze Kraft der Nahrungsmittel dem Menschen zugutekommt.
Küchenchefin Sabine Hagg kocht raffiniert und gesund.
Essensplanung ist Teamarbeit
«Schon bei der Patientenaufnahme reflektieren wir, was für die Person jetzt gerade unterstützend ist», erklärt Busche. Gemeinsam mit dem Behandlungsteam aus Ärztinnen und Ärzten, Pflegenden und Therapeuten wird festgelegt, ob es medizinische Aspekte zu berücksichtige gibt. Zum Beispiel bei Patientinnen und Patienten mit Adipositas, Hypertonie und chronischen Entzündungen – für sie gibt es Schonkost oder gar Fastenkuren. Bei Bedarf passen Ernährungsberaterinnen und Ernährungsberater den Ernährungsplan an. Der Menüplan basiert auf der Dreigliederung der Anthroposophie: Die Wurzel für das Nerven-Sinnes-System, Stängel oder Blatt für das rhythmische System und Blüte, Frucht oder Same für das Stoffwechselsystem. Das ist einfacher, als es klingt:
Samen sind durch Getreide, Saaten und Gewürze wie Koriander, Schwarzkümmel, Fenchel abgedeckt, Blatt durch Salate oder grünes Blattgemüse, die Wurzeln durch Karotten, Sellerie oder Rande, Blüten durch Holunder- und Rosenblüten, Hibiskus oder Ringelblumen und die Frucht wird z. B. durch Kürbis, Zucchini, Beeren, Birnen, Äpfel vertreten. Fleisch kommt nur zweimal die Woche auf den Teller, Fisch einmal. Mindestens so wichtig sind die Art der Zubereitung und die Haltung beim Kochen, erklärt Küchenchefin Sabine Hagg. «Für die Patientinnen und Patienten ist das Essen oft das Highlight des Tages. Sich auf Neues einzulassen, kann auch ein erster Schritt in die Selbstverantwortung für den Körper sein. Wenn die Mahlzeit mit Liebe und Hingabe zubereitet wird, ist das spürbar.»
Die Klinik Arlesheim ist Bio-Cuisine und Goût Mieux zertifiziert.
Das Café-Restaurant der Klinik ist für die Öffentlichkeit zugänglich und bietet täglich wechselnde Menüs an.
(Sabine Hagg)